Kondolenzratgeber

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II.8 Die den Tod überdauernde Liebe...

Liebe Hanna und lieber Thomas,
mir tut der Tod Eures Vaters, meines lieben Schwagers, aus tiefstem Herzen leid und in der Seele weh. Euer Vater ist seiner geliebten Frau nur wenige Wochen nach ihrem Ableben im Tode gefolgt. Ich weiß von Eurem Vater, dass er sich nicht erst nach dem Verlust Eurer Mutter und nicht erst seit seiner eigenen Erkrankung mit allem gebotenen Ernst mit dem Phänomen des Sterbens auseinander gesetzt hat, sondern vor allem der nicht alltäglichen Liebesbeziehung, die das Zusammenleben Eurer Eltern entsche idend geprägt hat, einen Großteil seiner Gedanken und Überlegungen geschenkt hat. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, wie die innige Beziehung, die die Beiden als so bestimmend und bereichernd erlebt haben, durch den Tod ein plötzliches Ende finden könnte. Recht hatte er, denn die Liebe überwindet die Grenzen des Todes. Sie behält nicht nur danach ihre Kraft, sondern verdeutlicht ihre uneingeschränkte Intensität.

Der kurze zeitliche Abstand zwischen dem Tod Eures Vaters und dem Eurer Mutter scheint mir kein Zufall zu sein; vielmehr liefert er mir einen neuen Beweis für die una uflösliche Zusammengehörigkeit der Liebenden, die einen Weg suchen, für immer beieinander und miteinander zu wohnen und zu leben.

Ich hoffe zutiefst, dass Anna und Matthias diesen Weg gefunden haben und ihn im Licht und Glück ihrer unendlichen Liebe beschreiten. Möge Euch diese Gewissheit Trost in Eurer Trauer sein.

In Liebe
Euer Onkel Carlo
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Die wirkliche Dauer des Lebens bestimmt sich nicht nach der Zeit, die
zwischen dem Tage deiner Geburt und deines Todes liegt, sondern nach
der, die du davon wirklich geliebt, d.h. zu deinem und deiner Mitmenschen
Heil und Frommen geschafft und gewirkt hast.
Sanders